Robert Merle: wurde 1908 im algerischen Tebessa geboren. Er war Hochschullehrer für Englisch und Naturwissenschaft in Algier, Rouen und Nanterre. Schon mit seinem ersten Roman gelang ihm der Durchbruch: Wochenende in Zuidcoote wurde 1949 mit Frankreichs wichtigstem Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet. Merle schrieb bis heute zahlreiche Romane, Essays, Biograpien und Theaterstücke, edierte die Schriften Che Guevaras und übersetzte Gullivers Reisen ins Französisch. Sein Roman Die Insel wurde fürs Fernsehen verfilmt.

Die Insel: „Die Begebenheit, die mich ursprünglich zu diesem Roman angeregt hat, ist historisch“, schreibt Robert Merle im Vorwort zu seinem Buch, und auf dem ersten Blick könnte „Die Insel“ wirklich für eine Fortsetzung der „Meuterei auf der Bouty“ gehalten werden. Doch das wenige, was uns über das Geschick jener Meuterer und ihr Leben auf der Insel Pitcain überliefert ist, wurde für den Autor nur zum Ausgangspunkt einer Erzählung, deren Figuren er ganz andere Abenteuer erleben lässt.

„Die Insel“ ist mehr als ein Abenteuerroman, sie behandelt ein Thema, das von höchster Aktualität ist: Merle will zeigen, dass der christliche Mensch, der nach Friedfertigkeit strebt, schuld wird, wenn er im entscheidenden Moment dem Bösen nicht aktiv entgegentritt. 

Der Tag des Affen: Der Anthropologe Edmund Dale hat seine Forschungen einer zentralen These gewidmet: Er möchte die unmittelbare Verwandtschaft zwischen Mensch und Affe demonstrieren und vor allem zur Entmystifizierung der Spezies Mensch gegenüber der Tierwelt beitragen.

Chloe´, das dritte „Kind“ der Dales, ist ein Schimpanse. Chloe´ liebt seine Eltern und Geschwister und kann sich mit ihnen sogar mit Hilfe einer Zeichensprache unterhalten. Doch mit Eintritt in die Pubertät gerät Chloe´ in eine tiefe Identitätskriese. Ihr zunehmendes aggressives Verhalten stellt die Familie vor ungeahnte Probleme und stößt vor allem im Dorf auf brutale Ablehnung.  ISBN:  3-442-09727-4

Malevil oder Die Bombe ist gefallen: Eine Zukunftsvision wie Orwells „1984“: In den Kellergewölbe der Burg von Malevil findet eine Weinprobe statt. Doch wehrend Emanuel mit seinen Jugendfreunden in fröhlicher Runde sitzt und über die neue Bedeutung für die Gemeinde diskutiert, beschied es: Dausen fällt die Bombe. Binnen Sekunden ist aus einem ganz gewöhnlichen Tag der Tag X geworden, der die Erde verkohlen lässt.

„Die Bombe ist gefallen. Übriggeblieben ist nunmehr ein apokalyptisches Schlachtfeld aus Stein, Rauch und verkohlter Vegetation … Dennoch ist das Unglaubliche eingetreten: In Frankreich haben Menschen überlebt … Robert Merle hat diese schwer vorstellbare Situation mit dem vollen Ernst grausamer Science-fiction ausgemalt. Sein Roman ist eine anschauliche, geschmeidig geschriebene Antwort auf die Frage, wie es nach der großen Katastrophe auf der Erde aussehen wird.“  ISBN: 3-442-06808-8

Madrapour: verheißungsvolles Ziel der Insassen einer in Paris startenden Chartermaschine. Der englische Sprachforscher, die amerikanische Millionärswitwe, der französische Holzimporteur, ein deutscher Homosexueller, der CIA-Agent setzen größte Hoffnung auf diese Reise. Aber niemand weiß Genaues über das zu Indien gehörende, an China grenzende Madrapour, das nach einem Guerillakrieg seine Unabhängigkeit proklamierte.

Mysteriös wie schon der Beginn des Fluges ist sein ganzer Verlauf, den Dr. Sergius synchron zum Geschehen aufzeichnet. Bei einer Entführung mit Geiseldrama spielen weder politische Beweggründe noch Lösegeld eine Rolle. Die Luftpiraten sind der gleichen unbekannten Kraft unterworfen, in deren Hand das Schicksal der fünfzehn Passagieren liegt, die sich vor erregende Situationen der Bewährung gestellt sehen. Aber selbst als die Existenz des Reiseziels immer fragwürdiger geworden ist, klammern sie sich an die schäbigen und kleinlichen Dinge ihres Lebens. Eitelkeit, Arroganz, Dummheit, Habgier, Selbsttäuschung beherrschen ihr Fühlen und Denken. Nur die Liebe des Erzählers zur Stewardess erscheint wie eine Insel der Menschlichkeit.